Wasserwerk - Wasserwerk Stelle eG

Direkt zum Seiteninhalt

Hier gibt es einen kleinen Überblick über das Wasserwerk Stelle:


Wasserversorgung

Wasser ist ein Nahrungsmittel. Daran sollten wir stets denken und sparsam mit diesem lebenswichtigen Gut umgehen.

Für den Betrieb eines Wasserwerkes sind viele Genehmigungen erforderlich. So wurde zum Beispiel dem Wasserwerk bis zum Jahre 2019 eine Genehmigung zur Förderung von 550.000 cbm Grundwasser bewilligt. Zum Schutz des Grundwassers ist ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Hinweisschilder an den Straßen weisen LKW-Fahrer, die wassergefährdende Stoffe transportieren, hierauf besonders hin.

Das Wasserwerk unterhält Hausanschlussleitungen grundsätzlich nur im öffentlichen Bereich (Straßenbereich) und montiert die Wasserzähler in den Häusern. Im privaten Bereich dürfen Grundstückseigentümer Wasserleitungen nur durch zugelassene Installateure verlegen und unterhalten. Fast alle Häuser haben einen separaten Hausabsteller, sie sollten z. B. für den Fall eines Rohrbruches bekannt und stets zugänglich sein.

Das Wasserwerk verfügt auf dem Pumpengelände über zwei Brunnen mit je 80 Meter Tiefe und auf dem Gelände ,,Uhlenhorst 2 a" über einen 120 m tiefen Brunnen. Das Wasser wird mit Unterflurpumpen über drei Filter in das Reinwasserbecken gefördert. Dieses Reinwasserbecken hat einen Inhalt von 350 cbm. Das Wasser ist auch ein Vorrat für den Fall, dass ein ungewöhnlich hoher Verbrauch entstehen sollte. Aus diesem Reinwasserbecken wird mit zusammen fünf unterschiedlich großen Pumpen das Trinkwasser ins Versorgungsgebiet gepumpt. Diese fünf Reinwasserpumpen arbeiten je nach Wassermengenbedarf einzeln oder gleichzeitig mit anderen. Die Steuerung der Pumpen erfolgte bisher über Kontaktmanometer, die an besondere Druckbehälter angeschlossen sind. Diese Druckbehälter sind etwa zur Hälfte mit Wasser und Luft gefüllt. Diese veraltete Steuerung haben wir im April/Mai 2004 modernisiert. Die Wasserabgabe wird gemessen und aufgeschrieben, wobei die stündliche Abgabe in der Nachtzeit z.B. 5 cbm und am Tage in Spitzenzeiten auch 300 cbm pro Stunde betragen kann.
Das Wasser wird mit einem Druck von etwa 6 bar ins Leitungsnetz abgegeben. Da die vier größeren Pumpen bis zu 8 bar leisten können, ist genügend Reserve für einen evtl. erforderlichen höheren Wasserdruck vorhanden. Andererseits sind auch Sicherheiten gegen Überdruck eingebaut.
Nach der Kurzfassung über den Weg des Wassers vom Brunnen bis zum Leitungsnetz nun die Einzelstationen:

Brunnen
Die Brunnen bestehen aus abgesenkten Rohren von 20 bis 30 cm Durchmesser mit Filter.
In diesen Rohren sind in einer Tiefe von 12 bis 18 m Unterflurpumpen installiert. Bei
Bedarf können diese Pumpen mit einem Kran gezogen und ggf. durch neue ersetzt
werden. Zwei dieser Pumpen fördern je 60 cbm und eine etwa 100 cbm Wasser pro Stunde.

Rohwasser mit Filter
Auf dem Wege vom Brunnen zum Filter wird dem Wasser mit Kompressoren Luft zugesetzt. Das Rohwasser enthält u.a. Eisen und Mangan. Durch die eingeblasene Luft korrodiert das Eisen sofort und wird mit dem größten Teil Mangan abgefiltert. Je nach Leistung der Brunnenpumpen sind drei verschieden große Kompressoren in Betrieb. Als Filter dienen Stahlkessel mit 2,20 m Durchmesser und etwa 4,0 m Höhe. Unten ist ein Düsenboden eingebaut. Auf diesem Düsenboden sind etwa 15.000 kg Spezialkies geschüttet. Das Rohwasser wird durch diese Filter von oben nach unten gepumpt und fließt dann in den Reinwasserbehälter. Für die Reinigung des Filters wird je nach Belastung der Wasserfluss mittels Schieber umgedreht. Mit einer Spezialpumpe und einem Gebläse werden die Rückstände ausgespült. Während des FiItervorganges entweicht die eingeblasene Luft im Filter; Restluft entweicht im ReinwasserbehäIter.

Reinwasserbehälter
Nach dem Filtern des Rohwassers fließt das gereinigte Wasser in den Reinwasserbehälter. Dieser besteht aus zwei voneinander getrennten Stahlbetonkammern von je 4.30 m x 13.40 m Größe. Die Wasserhöhe ist im Mittel etwa 3.0 m. Damit können etwa 350 cbm Trinkwasser aufgenommen werden. Jede Kammer hat in der Mitte eine Scheidewand mit hinterem Durchgang. Das Trinkwasser fließt langsam durch die Kammern, wobei die Restluft aus der FiItrierung hier noch entweichen kann. Auch Restbestände an Mangan setzen sich hier ab. Die Becken müssen je nach Zustand etwa zweimal im Jahr gründlich gereinigt werden. Aus diesem Reinwasserbehälter fördern die Reinwasserpumpen im Pumpenhaus das Wasser und geben es ins Leitungsnetz ab.
Elektrische Anlagen
Die Elektroinstallationen sind für den automatischen Betrieb ausgelegt. Bei Störungen kann der Betrieb aufrecht erhalten werden. Pumpen und Anlagen werden ausnahmslos elektrisch betrieben. Für die Stromversorgung steht auf dem Betriebsgelände ein Transformator, der sich in einer Ringleitung des Stromversorgers EWE befindet. Dieser Transformator versorgt auch einen Ortsbereich von Stelle mit Strom. Mit dem unbedingt notwendigen Strom ist das Wasserwerk gut versorgt.

Ortsnetz
Das Ortsnetz ist etwa 40 km lang und teilweise über 90 Jahre alt. Zu bemerken ist, dass die ältesten Rohre sich noch (mit Ausnahmen) in einem guten Zustand befinden.
Im Bereich der Straßenkreuzung Unter den Linden/ Bardenweg besteht eine Leitungsverbindung mit dem Wasserbeschaffungsverband Harburg. Hier kann in Notfällen Trinkwasser für das Versorgungsgebiet entnommen, aber umgekehrt auch abgegeben werden. Diese Station ist seit 1980 betriebsbereit, aber bisher nicht genutzt worden.
Die Anlagen im Pumpenhaus und im Reinwasserbehälter sind doppelt vorhanden. Bei möglichen Störungen oder erforderlichen Arbeiten ist also Ersatz vorhanden. Die Anlagen im Pumpenhaus werden täglich inspiziert, im erforderlichen Umfang gewartet und ggf. erneuert. Hierfür haben wir kompetente Mitarbeiter. Größere Arbeiten werden von Fachfirmen durchgeführt.

Das Wasserwerk besteht seit 1911 und war für den damaligen Bedarf und zwar nur für einen Teilbereich unseres Dorfes, ausgelegt. Danach wurden immer wieder weitere Bereiche und Häuser angeschlossen. Insbesondere hat der starke Einwohnerzuwachs nach 1945 und der pro Kopf gestiegene Wasserverbrauch in den sechziger Jahren zu teilweise großen Schwierigkeiten geführt. Ab den fünfziger Jahren wurden mit erheblichen Anstrengungen Investitionen getätigt. Erst mit dem Einbau von Unterflurpumpen in den Brunnen, Bau des Reinwasserbehälters, Bau des Brunnen Drei, Leitungsbauten und vielen anderen Baumaßnahmen konnten die Schwierigkeiten endgültig beseitigt werden.
Seit nunmehr 25 Jahren bestehen mit der ausreichenden Wasserversorgung keine Probleme mehr. Für eine gesicherte Versorgung müssen wir aber auch in Zukunft immer wieder investieren, um zu allen Zeiten leistungsfähig zu bleiben.

Zurück zum Seiteninhalt